Am Samstag empfing der Raiffeisen RHC Wolfurt den RC Biasca in einem nervenaufreibenden NLA-Duell, das den Zuschauern ein wahres Wechselbad der Gefühle bot.
Beide Teams begannen vorsichtig, ohne viele Großchancen herauszuspielen. In der 9. Spielminute gelang es schließlich Arnau Dilme, die Hausherren durch einen präzisen Weitschuss mit 1:0 in Führung zu bringen. Tobias Kirchberger erhöhte in der 17. Minute auf 2:0 und gab somit bei seinem ersten Heimspiel in der Nationalliga A gleich seine Visitenkarte beim gegnerischen Torhüter ab.
Daniel Zehrer zwang in der 21. Minute Gregorio Boll zum Foulspiel, für den dafür verhängten Strafstoß bedankte sich sein Bruder Aurel Zehrer mit dem 3:0. Kurz vor der Halbzeitpause erzielte Timoty Devittori aus einem Gestocher für Biasca den wichtigen Anschlusstreffer zum 3:1, womit die Partie wieder an Spannung gewann.
Nach der Pause folgte ein turbulenter Start. Arnau Dilme schied mit einer Schulterverletzung aus und Wolfurt verlor damit offensichtlich den Rhythmus. Als Kilian Laritz kurz darauf eine blaue Karte kassierte, konnten die Gäste dies zunächst nicht direkt ausnutzen, erzielten aber in der 33. Minute in Überzahl durch Ivan Ruggiero den 3:2-Anschlusstreffer. Trainer Marc Gisbert reagierte prompt mit einem Timeout, und erneut war es Tobias Kirchberger, der mit einem kraftvollen Schuss unter die Latte den alten Zwei-Tore-Vorsprung zum 4:2 wiederherstellte.
Biasca steckte nicht auf, ein unnötiges Wolfurter Foulspiel führte zu einem weiteren Anschlusstreffer, und keine zwei Minuten später konnte Gregorio Boll mit seinem zweiten Treffer den Ausgleich zum 4:4 erzielen. Das Spiel wurde nun intensiver und als Jean Carlos Levay-Theurer von den Schiedsrichtern für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde, hielt Wolfurts Rückhalt Elias Rohner seine Mannschaft im Spiel. Und dem nicht genug, hämmerte Daniel Zehrer in der 46. Minute in Unterzahl das 5:4 für Wolfurt in die Tessiner Maschen und machte die HockeyArena zum Tollhaus.
Doch Biasca schlug in Person von Giacomo Scanavin noch in Überzahl zurück und erzielte den erneuten Ausgleich. Kaum den Rückschlag verdaut, brachte der Schweizer Nationalspieler Mattia Bigiotti die Biascesi erstmals an diesem Abend in Führung. Doch Wolfurt wollte sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen und Neuzugang Ferran Puig erzielte zwei Minuten vor Schluss mit einem Distanzschuss den vielumjubelten 6:6-Ausgleich.
Wer zu dieser Zeit gedacht hätte, mehr geht einfach nicht, sah sich getäuscht. Bigiotti als auch Aurel Zehrer beendeten die Partie abwechselnd nach blaue Karten frühzeitig, doch die Torhüter beider Teams verhinderten die Entscheidung – bis 17 Sekunden vor dem Ende, als Gregorio Boll mit seinem dritten Tor die Partie endgültig zugunsten von Biasca entschied.
Die Enttäuschung im Lager der Wolfurter war entsprechend groß, trotz der bitteren Niederlage war im Vergleich zur Derby-Pleite eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. Diese gibt Hoffnung für das bevorstehende Auswärtsspiel gegen Uttigen, bei dem die Wolfurter mit neuem Mut und Kampfgeist antreten werden.
Raiffeisen RHC Wolfurt – RC Biasca 6:7 (3:1)
RHC Wolfurt:
Elias Rohner, Lara Hämmerle, Aurel Zehrer (1), Arnau Dilme (1), Ferran Puig (1), Elias Mark, Daniel Zehrer (1), Kilian Laritz, Tobias Kirchberger (2), Jean Carlos Levay-Theurer
RC Biasca:
Fabian Lenherr, Nicola Rossi, Ivan Ruggiero (1), Camillo Boll, Giacomo Scanavin (1), Gregorio Boll (3), Mattia Bigiotti (1), Timoty Devittori (1), Leonardo Lopreiato, Pable Saez