Die Geschichte
Die Anfänge des RHC Wolfurt liegen Jahre vor der eigentlichen Vereinsgründung. Mitte der 80er-Jahre wurde auf diversen Vorplätzen mit Eishockeyschlägern und Tennisbällen gespielt. 1987 organisierte man sich zu Straßenmannschaften, so entstanden unter anderem die Lerchenstraße und die VS Bütze. 1988 stieg man in eine organisierte Meisterschaft der „Straßenmannschaften“ im Raum Bregenz, Lochau, Lustenau und der Hofsteiggemeinden ein, gespielt wurde auf Parkplätzen diverser Firmen.
Am 17.10.1990 erfolgte die Vereinsgründung des RHC Wolfurt. Die beiden Straßenmannschaften Bütze und Lerchenstraße schlossen sich zum RHC Wolfurt zusammen. Es entstanden zwei (konkurrierende) Mannschaften, RHC Wolfurt 1 (Bütze) und RHC Wolfurt 2 (Lerchenstraße). Im selben Jahr wurde der Rollhockeyplatz an der Ach gebaut, als Bande dienten ausrangierte Eisenbahnschwellen. Die ersten sportlichen Erfolge stellten sich früh ein, beide Mannschaften konnten die Vorarlberger Meisterschaft je ein Mal für sich entscheiden (RHCW1: 1990/91, RHCW2: 1992/93).
1993 erfolgte ein weiterer Meilenstein, die Umstellung auf kurze Rollhockeystöcke bzw. Rollhockey an sich. Im selben Jahr erfolgte der Einstieg in den deutschen Meisterschaftsbetrieb, Wolfurt 1 spielte in der Regionalliga Süd, Wolfurt 2 in der Bodenseeliga. Auf Vereinsebene wurden die ersten Nachwuchsmannschaften gegründet, auch eine Damen- und eine Altherrenmannschaft entstanden.
1995 erfolgte der Clubheimausbau, Umkleideräume im Kellergeschoss und Sanitäreinrichtungen im Obergeschoss wurden geschaffen. Überstrahlt wurde 1995 allerdings vom ersten Österreichischen Meistertitel inkl. den ersten Europacup-Auftritten in Weil am Rhein (DE, beide Spiele mussten wegen einer fehlenden Halle auswärts ausgetragen werden). In der Spielzeit 1995/96 wurde Wolfurt zudem Meister der deutschen Regionalliga Süd und spielte fortan in der 2. Bundesliga Süd.
1996 konnte der RHC Wolfurt den zweiten Österreichischen Meistertitel gewinnen. Im Europacup traf man auf das spanische Spitzenteam Vic. Im selben Jahr wurde die Bande aus Eisenbahnschwellen durch eine den Regeln entsprechende Konstruktion ersetzt.
2000 konnte gegen Roller Scandiano (ITA) erstmals ein Europacup-Heimspiel in der Wolfurter Hofsteighalle durchgeführt werden.
2001 erkämpfte sich Wolfurt den dritten nationalen Titel. Im Europacup wurde gegen Valkenswaard (NED) mit dem 5:5-Unentschieden in der Hofsteighalle der erste internationale Punktegewinn einer österreichischen Mannschaft erreicht.
2002 erfolgte der sportliche Wechsel in den Schweizer Meisterschaftsbetrieb. Großer Vorteil war, dass auch die Nachwuchsmannschaften einem geregelten Meisterschaftsbetrieb nachgehen können. Man begann in der 1. Liga, später spielte Wolfurt in der NLB.
2006 erfolgte die zweite Bauetappe des Clubheimausbaus. Der Clubraum mit Terasse wurde saniert, die Küche samt Ausschank gebaut und im Kellergeschoss eine zusätzliche Umkleidekabine geschaffen. Ebenfalls 2006 wurde der Asphaltplatz abgeschliffen, was den Materialverschleiß minimierte und auch ein schnelleres Spiel zuließ.
2007 konnte der 4. Österreichische Meistertitel bejubelt werden. Im Europacup traf man im klassischen Hinspiel-Rückspiel-Modus auf die Franzosen aus Coutras.
2009 kam es beim RHC Wolfurt zum Obmannwechsel: Michael Laritz übernahm die Vereinsführung von Fritz Theurer, der 17 Jahre dieses Amt inne gehabt hatte.
2011 erfolgte eine starke Verjüngung der Wolfurter Herrenmannschaft, die gesamte damalige Junioren B – Mannschaft wurde in das NLB-Team integriert. Im Europacup hieß der Wolfurter Gegner RESG Walsum (DE).
2012 konnte mit dem Bau der Hockeyhalle Wolfurt ein Meilenstein in der Clubgeschichte erreicht werden. In nur 3 Monaten wurde die HockeyArena mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde Wolfurt, aber auch der Vereinsmitglieder, die total 2.200 Stunden ehrenamtliche Arbeit leisteten, errichtet. Die Hockeyhalle ist ganzjährig bespiel- und benützbar und bietet dem Rollsport in Wolfurt und darüber hinaus ideale Trainings- und Matchbedingungen.
2013 holte sich der RHC Wolfurt mit Victor Sainz Montes erstmals einen spanischen Trainer und in der darauffolgenden Saison auch spanische Spieler an Bord, die sich neben der Herrenmannschaft auch aktiv in der Ausbildung der Nachwuchsspieler engagierten und mit Know-How aus dem Land des Rollhockey-Weltmeisters den RHCW sportlich vorantrieben.
2015 gewann Wolfurt den 5. Österreichischen Meistertitel der Vereinsgeschichte und sicherte sich zudem zum ersten Mal die Vorarlberger Meisterschaft. In der Schweizer Liga erreichte Wolfurt erstmals das NLB-Endspiel und wurde Schweizer NLB-Vizemeister.
2016 verabschiedete sich mit Martin Laritz das letzte Gründungsmitglied nach 26 Jahren in der Wolfurter Kampfmannschaft in die Rollhockey-Pension.
2017/2018 gelang dem RHC Wolfurt ein Punktegewinn gegen das Profiteam Valenca HC (PT) im Rahmen des CERS-Cup. Zudem veranstaltete der RHC Wolfurt das Final-Four Cup SRHV und nahm zeitgleich mit den besten vier Teams (RHC Diessbach, Genéve RHC, Montreux HC) aus der Schweiz daran teil. Mit Ende des Jahres verabschiedete sich das Torhüterduo Mohr/Schüssling aus der Kampfmannschaft.
Für die Saison 2018/19 wurde mit der Raiffeisenbank am Hofsteig ein neuer Partner gefunden, der sich auch als Namenssponsor bereit erklärt hat: Raiffeisenbank Rollhockeyclub Wolfurt
Bei der Jahreshauptversammlung übernahm Marc Kirchberger und sein Team die Vorstandsverantwortung für die kommenden Jahre.
Mit dem Meistertitel in der Schweizer Nationalliga B, dem erneuten Einzug in den Schweizer Cup Final-Four-Bewerb, dem 6. Österreichischen Meistertitel und dem historischen Einzug ins Europacup-Viertelfinale im WSE-Cup beendete die Equipe rund um Spielertrainer Jaume Bartés die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte. Damit spielt der RHC Wolfurt in der Saison 2019/20 erstmalig in der höchsten Schweizer Spielklasse, der Nationalliga A.
Auch für die Zukunft ist der RHC Wolfurt bestens gewappnet. Es wurde ein Projekt (RHCW 2030) auf die Beine gestellt, dass sich mit diversen Themen, unter anderem Nachwuchsförderung, sportliche Weiterentwicklung, Marketing/Sponsoring usw. beschäftigt.
Das Debüt in der Nationalliga A war von der Corona-Pandemie geprägt. Musste die erste Saison 2019/20 erst im Frühjahr abgebrochen werden, hieß es darauffolgend bereits im Oktober wieder Saisonende. Zumindest konnte im Frühjahr 2021 die Österreichische Meisterschaft ausgetragen werden, in der sich der RHC Wolfurt in einem dramatischen Best-of-Three Finale den 7. Österreichischen Meistertitel sicherte. Damit ging auch die Ära Jaume Bartés und Iker Bosch in Wolfurt zu Ende, beide Spanier wechselten nach sechs bzw. vier Jahren in die höchste französische Liga N1.
Mit David Carrasco konnte von CE Noia Freixenet ein neuer Headcoach verpflichtet werden, der Spielerkader wurde mit dem Katalanen Arnau Bertran verstärkt
Die Saison 2021/22 glich einer Achterbahn, zu wenig Konstanz sorgte für den Abstieg in die Nationalliga B und auch in der Österreichischen Meisterschaft war die Titelverteidigung nicht möglich. Die Legionäre Renzo Comandone (Wechsel nach Frankreich) und Oriol Manzanero (Karriereende) nahmen Abschied. Mit Rückkehrer Héctor Gallego und der andorranische Nationalspieler Arnau Dilmé wurde der Kader neu ergänzt.
Die Juniorenteams nahmen kräftig Schwung auf und ein neuformiertes Damenteam folgte den fünf Jahren zuvor gegründeten Overaged Bambinis (Nachwuchsspieler-Eltern), die zum 1. Mal im deutschen Schweinfurt ein Internationales Turnier bestritten.
In der darauffolgenden Saison 2022/23 setzte der RHC Wolfurt zu einem ultimativen Höhenflug an. Nach einer schweren Halbfinalserie gegen Montreux HC wurde der RHC Vordemwald in der Best-of-Five Finalserie mit 3:0 besiegt und der umgehende Wiederaufstieg in die Nationalliga A fixiert. Zusätzlich war der 8. Meistertitel in der Österreichischen Bundesliga nach einem 4:1 Auswärtssieg im entscheidenden Finalspiel in Dornbirn der krönende Abschluss für David Carrasco, der nach zwei Saisonen zu Llista Brava Hoquei nach Lleida (Esp) wechselt.
Nach dem historischen Gewinn des ersten Junioren-Meistertitels (U17) für Wolfurt wechselten die talentierten Eigengewächse Elias Mark und Tobias Kirchberger zur Saison 2023/24 nach Spanien, um ihre sportliche Entwicklung weiter voranzutreiben. Gleichzeitig wurde mit Mario Agüero eine argentinische Spieler- und Trainerlegende verpflichtet, die trotz eines knappen Verpassens der Play-Offs den hervorragenden 5. Platz in der Schweizer NLA erreichte und seine Zeit in Wolfurt mit dem 9. Österreichischen Meistertitel krönte. Der spielstarke Argentinier Fermin Roby und Albert Fuentes verließen den Verein nach nur einer Saison. Das Projekt „Clubheim neu“ wurde auf den Weg gebracht, während der nächste Jahrgang aus dem Wolfurter Nachwuchs ins Schulsportmodell des Sportgymnasiums Dornbirn eingetreten ist.
Ein Novum bringt die neue Spielzeit 2024/25: Erstmals wird der RHC Wolfurt in allen Kategorien vertreten sein und insgesamt 11 Mannschaften im wöchentlichen Spielbetrieb haben.